Kein Backup – kein Mitleid.

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Kennen Sie das auch? Sie sind vertieft in ein Projekt, bearbeiten ein wichtiges Dokument, befinden sich in einer produktiven Hochphase und plötzlich: Stillstand. Der Mauszeiger lässt sich nicht bewegen, der Rechner friert ein und der vermeintlich einzige Weg zur Fortsetzung des Projekts ist der Computerneustart. Spätestens hier breitet sich der innere Vorwurf aus: „Hätte ich bloß eine Sicherheitskopie gemacht…“. Wir wissen es besser, doch was hält uns zurück?

Anlässlich des internationalen Welt-Backup-Tages möchten wir darauf aufmerksam machen:

  • Warum es unbedingt notwendig ist, Backups zu erstellen.
  • Weshalb Sie diese regelmäßig aktualisieren sollten.
  • Und welche Form des Backups am effektivsten ist.

Seien Sie rund einem Drittel der Computernutzer voraus und starten Sie genau jetzt, denn es heißt nicht umsonst: „Kein Backup – kein Mitleid“.

Die 4 W’s des Backups

Festplatten, Rechner, Server und ganze Systeme können durch technische Defekte oder aber durch Cyberangriffe, wie der Installation von Malware, unbrauchbar gemacht werden. Durch Backups erstellen Sie Sicherheitskopien Ihrer Daten. Durch diese können verlorene oder zerstörte Inhalte und sogar ganze Systeme wiederhergestellt werden. Dabei ist die Bandbreite der Arten von Backups groß:

  • Von automatisierten, laufwerksinternen Backups oder
  • der Speicherung der Daten auf anderen Netzwerkbereichen, über
  • externe Speichermedien wie Festplatten oder USB-Sticks, bis hin zur
  • Nutzung einer Cloud, sind die Möglichkeiten sehr vielfältig.

Sie wissen nicht, welche Backup-Art für Sie die richtige ist? Keine Sorge, hier lautet zunächst das Mantra: Jede Option ist besser als keine Option.

Schützen Backups vor einer Cyberattacke?

Backups können Cyberattacken nicht verhindern – sie können jedoch die Folgen eines Angriffes deutlich minimieren. Cyberkriminelle können Schadsoftware unter anderem über infizierte E-Mail-Anhänge oder über kompromittierte Webseiten auf Ihren Rechner übertragen und somit die Kontrolle Ihrer System-Infrastruktur übernehmen. Bei sogenannten Ransomware-Angriffen werden Ihre Daten verschlüsselt und für Sie unzugänglich gemacht. Bei dieser Form der Cyberattacke verlangen die Cyberkriminellen häufig ein Lösegeld und versprechen nach erfolgter Zahlung die Entschlüsselung Ihrer Daten. Eine Garantie für die Gegenleistung gibt es aber nicht. Teilweise sind die Verschlüsselungen sogar derart ausgefeilt, dass eine Entschlüsselung technisch eine massive Herausforderung darstellt  oder gar unmöglich ist.  Durch gut durchdachte und organisierte Backup-Strategien verbessern Sie Ihre Position gegenüber den Erpressen. Sie können der Machtlosigkeit entgegenwirken und Ihre Daten durch die Sicherheitskopien selbst oder mithilfe von IT-Experten wiederherstellen.

„Ich speichere meine Daten in meiner Cloud“

Neben der Speicherung auf der Festplatte übertragen Sie all Ihre Daten automatisiert oder manuell regelmäßig in Ihre Cloud? Die Speicherkapazitäten sind unbegrenzt, die Echtzeit-Synchronisation erleichtert die Zusammenarbeit: Die Vorteile von Cloud-Systemen sind nicht von der Hand zu weisen. Auf die Cloud als alleiniges Backup-Medium sollten Sie sich jedoch nicht verlassen, denn im Wesentlichen ist der virtuelle Speicherort eine Serverkonfiguration eines riesigen externen Rechenzentrums. Und diese sind nicht unverwundbar, wie ein aktueller Großbrand in Europas größtem Cloud-Anbieter zeigt. Setzen Sie daher auf die Nutzung mehrerer verschiedener Medien und verwahren Sie diese an unterschiedlichen Standorten.

Die  3-2-1-Backup-Strategie

Wir empfehlen die  3-2-1-Backup-Strategie, durch welche Sie hinreichend vor dem Verlust wichtiger Daten geschützt sind:

  • Legen Sie drei Sicherheitskopien Ihrer Daten an
  • Speichern Sie diese auf zwei unterschiedlichen Medientypen (z.B. externe Festplatte, Cloud etc.)
  • Bewahren Sie eine Kopie extern auf – also räumlich getrennt, so dass beispielsweise auch nach einem Brand noch eine Kopie unversehrt ist.

Achten Sie bei der Erstellung von Backups auf Regelmäßigkeit und Quantität, da Ransomware auch auf dem Backup installiert werden kann und dieses verschlüssen kann. Sorgen Sie daher dafür, dass möglichst viele vorhergehende Backups gespeichert werden. Achten Sie darauf, Ihre Kopien im Modus „Read only“ zu speichern. So können Ihre Backups im Nachhinein nicht mehr verändert werden – auch durch Ransomware nicht.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Legen Sie gleich mit der Erstellung Ihrer Sicherheitskopien los und integrieren Sie deren regelmäßige Aktualisierung in Ihren Arbeitsalltag. Auf diese Weise minimieren Sie nicht nur die möglichen Folgen einer Cyberattacke, sondern sparen sich kostbare Zeit und Nerven – auch im Falle eines simplen technischen Defekts.